Donnerstag, 3. Januar 2013

Sollten Tierrechtler gegen Tierschützer oder gar gegen Minderheiten hetzen?

Sollten Tierrechtler gegen Tierschützer oder gar gegen Minderheiten hetzen?
Seit Jahren setze ich mich für Schwächere ein. Dazu gehören Tiere und auch Menschen. Insbesondere trete ich gegen die Diskriminierung aufgrund von Hautfarbe, Rasse, Geschlecht, sexueller und religiöser Orientierung ein. Genau deshalb verurteile ich die Diffamierungen und die Hetze gegen die religiöse Glaubensgemeinschaft "Universelles Leben" (UL) scharf.
Vor einigen Jahren habe ich zusammen mit namhaften Personen der Tierrechtsbewegung die "Gnadenhöfe" von UL besucht, um mir ein eigenes Bild zu machen. Wir trafen auf sehr freundliche Menschen, die vorbildliche Tierschutzarbeit leisten. Die Arbeiten für Tierrechte und den Veganismus, insbesondere durch umfangreiche exzellente Aufklärungsschriften, sind vorbildlich. Wir sind bei unseren damaligen Besuchen weder auf religiöse Themen angesprochen worden, noch wollte man uns für ihre Glaubensrichtung gewinnen. Ganz im Gegenteil trafen wir auf sehr freundliche Menschen, die primär die Tierschutzarbeit im Sinn hatten. Von daher war ich auch nicht überrascht, dass die ehemalige Schauspielerin, ehemalige Landtagsabgeordnete der Grünen im Bayerischen Landtag und engagierte Tierschützerin Barbara Rütting in ein Wohnheim von UL gezogen sein soll.
Das Versandgeschäft "Lebe gesund", dass auch von UL-Tierschützer geführt wird, liefert sehr gute, schmackhafte vegane Produkte. Alles aus meist eigenem "friedfertigem" Bioanbau.
Im Gegensatz zu den grossen Religionen ist das "Universelle Leben" eine wirklich tierfreundliche und aus meiner Sicht auch besonders menschenfreundliche Gemeinschaft. Mögen wir eine Glaubensrichtung und ihre religiösen Führer und ihre manchmal seltsam anmutenden Botschaften auch nicht verstehen, so steht es uns nicht zu, diese Glaubensgemeinschaft zu diffamieren und gegen sie zu hetzen. Wenn Menschen so viel Gutes für Tiere tun, dann setzt man sich mit diesen Menschen zuerst zusammen und bespricht das, was man zu kritisieren hat. Stattdessen wurden nach eigenen Beobachtungen und nach den Schilderungen vieler mir bekannter Personen Tierschützer von UL auf öffentlichen Veranstaltungen angepöbelt und beleidigt. Teilweise werden sie sogar von Veranstaltungen ausgeschlossen, nur weil sie dieser Glaubensrichtung angehören. Schon dies ist unwürdig für einen angeblich ethisch motivierten Tierrechtler.
Warum greift man Menschen an, die exzellente Arbeit für Tiere in Theorie und Praxis leisten, wenn es so viele Tierfabriken, Schlachthöfe, Tierversuchsfirmen und andere Tierquäler gibt? Sollte man sich nicht zuerst einmal auf diejenigen konzentrieren, die Tiere quälen, ausbeuten und töten und oftmals auch Menschen unter unwürdigen Bedingungen zu Niedriglöhnen in Tier- und Schlachtfabriken beschäftigen? Mutet es da nicht seltsam an, wenn angebliche Tierrechtler vorbildlich engagierte Tierschützer öffentlich angreifen, diffamieren und gegen sie hetzen? Was macht das für ein Bild für unbeteiligte Menschen, die auf öffentlichen Veranstaltungen für Veganismus und Tierrechte auf hasserfüllte und pöbelnde angebliche Tierrechtler treffen? Jeder normal deckende Mensch wird sich von der veganen Tierrechtsbewegung mit Abscheu und Ekel abwenden. Die hetzenden angeblichen Tierrechtler müssten dies wissen. Ich frage mich daher immer wieder allen Ernstes, ob dieser hetzende und pöbelnde Mob nicht exzellent getarnte Boykotteure der Tierindustrie sind. Denn einen grösseren Erfolg kann die Tierindustrie nicht erzielen, als so viel Zwietracht und so ein erbärmliches Erscheinungsbild einer streitenden und pöbelnden Tierrechtsszene zu demonstrieren. Für mich sind diese hetzenden Menschen nur angebliche Tierrechtler. Denn entweder sind sie von der Tierindustrie angeheuerte Boykotteure oder sie schädigen wider besseren Wissen durch ihre Hetzerei und Diffamierungen die Tierrechte und damit die Tiere massiv, nur um sich selbst in der Szene zu profilieren.
Der Druck ist teilweise so hoch, sich von UL zu distanzieren, dass einige Tierschützer zwar die Arbeit von Ul exzellent finden, aber aus Angst oder Gruppendruck nicht wagen, UL zu verteidigen. Den Mut sollte man aber haben, sich gegen Unrecht zu stellen. Sollten wir aus der Hetze der Nazis gegen Juden und Zigeuner nicht gelernt haben, dass wir uns gegen jede Diffamierung von Minderheiten stellen sollten, wie hoch auch immer der Preis ist, den wir dafür zu zahlen haben?
Es gehört jedenfalls zu meiner moralischen Verpflichtung nicht nur für Tiere einzutreten, sondern auch für Schwache und Minderheiten. Was für eine absurde Ethik wäre es, sich gegen die Diskriminierung von Tieren zu wenden, aber bei der Diskriminierung von Menschen zuzuschauen oder gar mitzumachen!? Deshalb arbeite ich grundsätzlich nicht mit Personen oder Organisationen zusammen, die Minderheiten diffamieren und gegen sie hetzen. Auf FB lösche ich jeden Beitrag, der Minderheiten wie z. B. UL diffamiert. Hetzer verbanne ich konsequent. Dass sich die Hetzer über mich ärgern und daher auch hinter meinem Rücken gegen mich hetzen, ist mir bekannt. Da ich aber in jeder Hinsicht unabhängig und abgesichert bin, tangiert es mich nicht sonderlich. Ich bin nicht angetreten, um bei allen beliebt zu sein oder in einer Organisation aufzusteigen oder um Spendengelder zu sammeln. Mein Ziel ist allein die vegane Botschaft aus meiner Verpflichtung heraus, für Tiere und Schwächere einzutreten. Auf angebliche Tierrechtler, die gegen Minderheiten und religiöse Tierschützer hetzen (mögen sie nun Boykotteure der Tierindustrie oder nur verwirrte Geister sein) nehme ich keine Rücksicht.
Ich weiss, dass die Tierschutzarbeit von UL bei vielen namhaften Tierrechtlern und Tierrechtsorganisationen einen sehr guten Ruf hat. Mögen noch viele den Mut finden, sich gegen feige Diskriminierungen von verdienten Tierschützern zu wenden! So wie z. B. der Psychologe und bekannte Tierrechtsautor Dr. Helmut Kaplan mit seinem sehr lesenswerten Artikel: "Können UL-Gegner Tierrechtler sein?"
http://www.tierrechte-kaplan.org/kompendium/a323.htm

Keine Kommentare: