Donnerstag, 18. Juni 2020

Wer profitiert vom Lockdown? Rede von Prof. Dr. Christian Kreiß auf der Corona-Demo vom 13.6.2020 in Ulm | KenFM.de

Wer profitiert vom Lockdown? Rede von Prof. Dr. Christian Kreiß auf der Corona-Demo vom 13.6.2020 in Ulm | KenFM.de



Wer profitiert vom Lockdown? Rede von Prof. Dr. Christian Kreiß auf der Corona-Demo vom 13.6.2020 in Ulm

Nach der Sperrung durch YouTube ist das Video jetzt wieder auf KenFM online!


Hier die Rede von Herrn Prof. Dr. Christian Kreiß vom 13.6.2020 zum Nachlesen:
Als Ökonom möchte ich mit ökonomischen
Entwicklungen beginnen. Laut Wall Street Journal verdoppelt sich dieses
Jahr die Zahl der hungernden Menschen auf der Welt von 130 Millionen auf
260 Millionen. 260 Millionen Menschen: Das sind ungeheuer viele.
Darunter sind erfahrungsgemäß sehr viele Kinder. Davon sterben immer
ziemlich viele. Was können Zahlen schon sagen? Vermutlich werden wir
schon dieses Jahr mehrere Millionen zusätzliche Hungertote sehen, vor
allem Kinder, vor allem Mädchen, vor allem Schwarze und Farbige. Der
Grund: Die Covid-Lockdown-Maßnahmen, die von dem Vorbild „westliche
Welt“ ausgingen und unhinterfragt in den meisten Ländern der Dritten
Welt übernommen wurden. Deshalb stehe ich hier und demonstriere
friedlich. Mehrere Millionen Hungertote.
Die Zahl der Corona-Toten weltweit liegt
momentan unter 0,5 Millionen. Etwa 1,5 Milliarden Schüler wurden
weltweit aus den Schulen ausgesperrt. Laut Wall Street Journal werden
viele davon in der Dritten Welt nicht wieder in die Schulen
zurückkehren, vor allem Mädchen, vor allem Farbige. Wegen
Corona-Lockdowns nach westlichem Vorbild. Deshalb stehe ich hier und
demonstriere. In Indien brachen Exporte und Importe um 60 Prozent ein.
Es wurden etwa 100 Millionen Menschen in die Arbeitslosigkeit geschickt.
100 Millionen Menschen. Allein in Indien. Durch die Corona-Lockdowns
dort und im Rest der Welt. Auch in Ländern wie Indonesien, Philippinen
und dutzenden anderen brechen Importe und Exporte zusammen. Die Folge:
Massenarbeitslosigkeit, Elend und Not.
Die Lebensmittelpreise in besonders
armen Regionen sind laut Wall Street Journal deutlich gestiegen, für
viele unerschwinglich hoch. 36 Länder der Dritten Welt stehen vor
starken Schuldenproblemen. Finanzkrisen sind abzusehen. Ich war sieben
Jahre Investment Banker und denke, das wird für einige Länder und viele
hundert Millionen Menschen übel ausgehen. Der Grund: Corona-Lockdowns
weltweit nach westlichem, nach unserem Vorbild. Dadurch produzieren wir
in den armen Ländern dieser Welt Elend, Leid und Tod in unvorstellbarem
Ausmaß. Deshalb stehe ich hier und demonstriere. Die Situation in den
USA: In den letzten neun Wochen haben sich etwa 30 Millionen
US-Amerikaner arbeitslos gemeldet. 30 Millionen. Die
Jugendarbeitslosigkeit liegt bei 25 Prozent. Besonders hart betroffen:
Schwarze. Deshalb stehe ich hier und demonstriere. Knapp 40 Prozent der
US-Haushalte mit Kindern unter 12 Jahren wissen nicht, wie sie sich
ernähren sollen. Überdurchschnittlich hart davon betroffen: Schwarze.
Grund: Corona-Lockdown.
Ein Blick nach Deutschland: Momentan
sind bei uns über 20 Prozent der arbeitenden Menschen arbeitslos, die
meisten davon auf Kurzarbeit. In Baden-Württemberg war im April jedes
vierte Produktionsunternehmen geschlossen. Die Auftragseingänge der
Industrie sind von Januar bis April um 38 Prozent gesunken. Das verheißt
für die kommenden Monate gar nichts Gutes für den Arbeitsmarkt. Es sind
hunderttausende Operationen in unserem Land ausgefallen, u.a. gegen
Krebs, hunderttausende Arztbesuche unterblieben. Wegen Corona-Maßnahmen,
wegen Corona-Angst. Man schätzt die Folgetoten auf 125.000. Das sind
natürlich alles nur ganz grobe Schätzungen, kein Mensch weiß, ob die
Zahlen stimmen. Sicher ist: es wird gravierende gesundheitliche
Folgeschäden geben, sicher auch viele Tote in unserem Land. Wegen der
Corona-Maßnahmen und der Covid-Angst.
Zum Vergleich die Zahl der Corona-Toten
in Deutschland am 9. Juni 2020: unter 9.000; Durchschnitts- und
Medianalter: etwa 80, praktisch alle mit mehreren schweren
Vorerkrankungen (multimorbid vorerkrankt). Man könnte den Verdacht
haben, die staatlich verordnete Kur sei um ein vielfaches schlimmer als
die Krankheit. Selbst der amerikanische Finanzminister Steven Mnuchin
sagt jetzt (11.6.), wenn eine zweite Corona-Welle kommt, dann wird es
keine Lockdowns geben, denn die seien unverhältnismäßig. Der Schaden sei
größer als der Nutzen, selbst der gesundheitliche. Von dieser Einsicht
sind wir in Deutschland noch weit entfernt. Unsere ergriffenen
Covid-Maßnahmen waren und sind vollkommen unverhältnismäßig. Mittel und
Zweck stehen in keinerlei vernünftigem Verhältnis. Wir müssen sie sofort
beenden. Deshalb stehe ich hier und demonstriere. Kommen wir zu den
Ursachen dieser weltweiten, dramatischen Entwicklungen, die meiner
Einschätzung nach zu dutzenden Millionen Toten führen werden, vor allem
in der Dritten Welt, vor allem bei Kindern, Mädchen, Schwarzen und
Farbigen. Wegen der Covid-Lockdowns nach westlichem Vorbild.
Der Hauptgrund dafür ist nicht Covid,
sondern die Angst vor Covid. Diese Angst wird seit Monaten auf fast
allen Medienkanälen geschürt. Und gleich vorneweg: Diese Angst ist
meiner Meinung nach für den allergrößten Teil der Bevölkerung
unbegründet und daher vollkommen unsinnig. Diese Angst wird bewusst und
aktiv geschürt. Covid ist ein extrem aggressives Virus für ganz
bestimmte Zielgruppen. In Alters- und Pflegeheimen werden die Menschen
dadurch mit rasender Geschwindigkeit hinweggerafft. Das stimmt. Das ist
grausam. Diese Menschen muss man dringend schützen. Aber für junge und
gesunde Menschen, bei Kindern und nicht multimorbid Vorerkrankten stimmt
es nicht. Da sprechen alle Zahlen eine eindeutige Sprache. Selbst die
Zahlen der Impflobby. Selbst die Zahlen von Johns Hopkins University.
Selbst die Zahlen von RKI, selbst die Zahlen der Bundesregierung. Aber
dieser beruhigende Teil der Nachrichten wird praktisch immer
weggelassen.
Es wird auf fast allen Kanälen dermaßen
einseitig angstschürend berichtet, dass es an aktives Lügen grenzt. Und
das kommt von ganz oben. Bundeskanzlerin Merkel sagte beispielsweise am
13.5.2020 „Corona ist und bleibt also eine Gefahr für jede und jeden von
uns“. Das ist eine objektive Unwahrheit. Corona ist keine Gefahr für
jede und jeden von uns, sondern nur für ganz bestimmte Zielgruppen.
Nochmal: Durchschnitts- und Medianalter der Covid-Toten liegen um die
80. Praktisch alle Covid-Toten waren statistisch signifikant sehr alt
und/ oder multimorbid vorerkrankt. Wenn Frau Merkel diese Zahlen
vorlagen, wovon ich ausgehe, und wenn Frau Merkel als promovierte
Physikerin Statistiken lesen kann – sie beschäftigte sich schon in ihrer
Diplomarbeit mit statistischen Fragestellungen – wenn die Kanzlerin
diese Aussage also bewusst falsch gemacht hat, dann ist diese Aussage
von Frau Merkel eine Lüge. Ich wiederhole: Diese Aussage von
Bundeskanzlerin Merkel vom 13.5.2020 ist objektiv unwahr und wenn sie
dies wusste, dann ist es eine Lüge. Eine Unwahrheit, die Angst erzeugt
und meiner Einschätzung nach Angst erzeugen soll. Das finde ich nicht
richtig.
Deshalb stehe ich hier und demonstriere.
Dass seitens der Bundesregierung bewusst mit Angst gearbeitet werden
sollte, hat ja auch ein regierungsinternes Dokument gezeigt, das ans
Tageslicht kam und das detailliert aufzeigt, wie man konkret bei der
Darstellung von Covid Angst erzeugen soll. Diese Unwahrheiten kommen
also von ganz oben. Und fast die gesamte Medienlandschaft hat diese
äußerst einseitige, Angst erzeugende Darstellung über Covid übernommen.
Eine nüchterne, objektive, sachliche Diskussion über die realen,
zielgruppenbezogenen Gefahren und über vernünftige, ausgewogene
Gegenmaßnahmen gegen Covid war dadurch praktisch nicht mehr möglich. Das
Angst-Klima war derart aufgeheizt, dass alle Menschen, auch
ausgezeichnete Experten, die sehr gute Argumente gegen die Angst hatten,
praktisch nicht mehr zu Worte kamen, sondern teilweise sogar beschimpft
wurden.
Der Argumentationsstil in den Medien und
gegenüber abweichenden Meinungen war oft geradezu erschreckend. Es gab –
und gibt – Intoleranz in einem Ausmaß, wie ich es bis jetzt in unserem
Land selten erlebte. Das ist sehr schmerzhaft. Jetzt versuchen viele
Medien, friedliche Demonstranten schlechtzumachen, die sich für Grund-
und Menschenrechte und gegen die Unverhältnismäßigkeit der
Corona-Maßnahmen einsetzen, indem man sie in eine rechte Ecke stellen
will. Die Demonstrationen seien von Reichsbürgern unterwandert, von der
AfD, von Rechten, von Esos, von Spinnern, seien Querfront. Das ist
unwahr, unehrlich und unaufrichtig. Deshalb stehe ich hier und
demonstriere.
Ein Beispiel: In einem Nachbarort von
uns fand eine Demonstration für unsere Menschenrechte und gegen die
übertriebenen Corona-Maßnahmen statt. Wir kennen die Organisatoren. Es
wurden alle politischen Parteien eingeladen, außer der AfD. Am nächsten
Tag konnten wir in den Zeitungen zu den Großdemonstrationen in den
großen Städten lesen, die Demonstrationen würden von Rechtsextremen und
der AfD missbraucht. Das ist kein guter Journalismus.
Ich komme zurück zum Thema Angst. Um
bewusst Angst vor Corona zu erzeugen benutzt man bestimmte
Wissenschaftler, die man zu Worte kommen lässt. Andere Wissenschaftler
lässt man nicht zu Worte kommen. Der prominenteste, Angst erzeugende
Wissenschaftler auf diesem Gebiet in unserem Land ist Christian Drosten.
Herr Drosten ist schon vor einigen Jahren mit unsinnigen Fehlprognosen
aufgefallen. Er hat im Juni 2010 massiv vor der Schweingrippe gewarnt.
Sie werde über ganz Deutschland hinwegziehen. Wörtlich: „Bei der
Erkrankung [Schweinegrippe] handelt es sich um eine schwerwiegende
allgemeine Virusinfektion, die erheblich stärkere Nebenwirkungen zeitigt
als sich irgendjemand vom schlimmsten Impfstoff vorstellen kann.“ Das
war kompletter Unsinn. Reine Fehlaussagen und Fehlprognosen, das
Gegenteil dessen, was eingetreten ist. Herr Drosten ist also
erwiesenermaßen ein großartiger Fehlprognostiker. Warum wird er heute
zum medizinischen Hauptsprachrohr der Regierung ernannt? Ich war sieben
Jahre Investmentbanker.
Wenn jemand einen bombensicheren Tipp
gegeben hat zu einer Aktie, die werde absolut sicher hochgehen – und
dann stürzt sie ab – das kommt gar nicht gut an. Auf solche Leute hört
man künftig nicht mehr. Unsere Bundesregierung und viele unserer
Leitmedien schon, sogar erst recht. Da stören fundamentale Fehlprognosen
kein bisschen. Es geht auch nicht um Wahrheit oder Ehrlichkeit. Sondern
Herr Drosten ist sehr nützlich, um die gewollte Angst zu schüren. Kurz:
Die in der Bevölkerung weit verbreitete Angst vor Covid ist meiner
Meinung nach kein Zufall, sondern aktiv erzeugt. Dieser Angsterzeugung
und der Angstaufrechterhaltung dienen meiner Meinung nach auch die
abstoßenden, unmenschlichen, medizinisch äußerst umstrittenen
Gesichtsmasken. Deshalb stehe ich hier und demonstriere. Da stellt sich
natürlich sofort die Frage: Warum nur diese Angstmache? Wozu um alles in
der Welt will man den Menschen denn solche Angst vor Ansteckung, Leid
und Tod durch Covid einjagen? Nun, diese Angst ist für bestimmte Zwecke
sehr nützlich. Man kann sich dadurch als Macher profilieren, wie der
machthungrige Populist Markus Söder in Bayern. Eine Anekdote am Rande:
Meine Familie und ich ruhten uns nach
einer gesetzlich erlaubten Bergwanderung Ende März am Walchensee in
Obernbayern aus. Kommt die Polizei, verlangt unsere Ausweise, beschimpft
uns: „Ja spinnts denn ihr?“ Auf die Frage, was denn die Rechtsgrundlage
der Beschimpfung sei kam die Antwort, wortwörtlich: „In der Sonne
sitzen ist verboten“. Da dachten wir uns: Jetzt sind wir in einem
Irrenhaus gelandet. Dank Herrn Söder. Deshalb stehe ich hier und
demonstriere. Zurück zum Thema: In einer Angststimmung kann man als
machtgieriger Politiker seine Macht erhöhen, indem man Grundrechte
ausschaltet: Das Recht auf Versammlungsfreiheit, das Recht auf
Religionsausübung, das Recht, sich im Freien aufzuhalten, das Recht,
alte und kranke Menschen zu besuchen und ihnen Anteilnahme zu zeigen,
Wärme und Trost zu spenden usw. usw. Machtmenschen lieben
Grundrechtseinschränkungen, das kommt ihrem Herrschertrieb sehr
entgegen. Und praktisch alle Spitzenpolitiker sind Machtmenschen, denen
es meistens mehr um ihr Ego als um das Wohl der Bevölkerung geht.
Auch für die Medien sind Angstartikel
besser. Reißerische Schock-Nachrichten verkaufen sich besser als
ausgewogene, beruhigende Information. Das gilt leider nicht nur für die
Sensationspresse, sondern auch für die Mainstream-Medien. Anxiety sells,
Angst verkauft sich. Weitverbreitete Angst hat aber für bestimmte
Interessengruppen auch noch andere Vorteile. Zum einen die
Pharmaindustrie, die Impfindustrie. Je größer die Angstverbreitung,
desto sicherer wird später millionenfach, vielleicht gar mit
Staatszwang, vielleicht gar milliardenfach geimpft werden. Das ist ja
das erklärte Ziel etwa von Bill Gates und seiner
Multimilliarden-Stiftung. Da winken zweistellige Milliardengewinne. Aber
nicht nur die Impfindustrie hat Vorteile von Angstmache durch einseitig
Berichterstattung. Je größer die Angst, desto leichter kann man
Lockdowns anordnen, desto weiter verbreiten sie sich in der Welt und
desto länger bleiben sie.
Der wirtschaftliche Wachstumsmotor war
in der westlichen Welt schon Ende 2018 ins Stottern gekommen. Die
Automobilabsätze gingen zurück, die Auftragseingänge schrumpften, die
Geschäfte liefen immer schlechter, die Gewinne kamen unter Druck.
Irgendetwas musste geschehen, um die Marktanteile und die Gewinne wieder
hochzubekommen. Da kam den Konzernlenkern ein staatlich verordneter
Stillstand nicht ganz unrecht. Und zwar aus folgenden Gründen: Zum einen
konnte man jetzt zum Beispiel die Autoflotte mangels Produktion und
Absatz altern lassen – dann kommt in den Folgemonaten sicheres
Ersatzgeschäft. Zum anderen hatte man als Konzernvorstand nun einen
schwarzen Peter für die ganze Misere, einen Schuldigen. Und außerdem und
konnte auf hohe Staatshilfen zu Lasten der Steuerzahler hoffen. Die
Großen lässt man nicht pleitegehen, das kann sich die Regierung nicht
leisten. Too big to fail.
Aber bei weitem das wichtigste an den
Lockdowns ist folgendes: Es gibt dabei riesige Gewinner. Nämlich
bestimmte Großkonzerne und Multimilliardäre, die schon vor der Krise auf
unvorstellbar hohen Liquiditätsbergen saßen. Denn in allen
Wirtschaftskrisen gilt: Cash is king. Das wissen manche sehr gut. Bezos,
Zuckerberg, Bill Gates, Warren Buffet und Larry Ellison sind bislang
die fünf ganz großen Gewinner dieser Krise.
Bis Ende Mai hatten die Milliardäre in
den USA durch die Krise, nicht trotz der Krise, sondern durch die Krise
einen Vermögenszuwachs von 434 Milliarden Dollar erzielt. Gleichzeitig
lebten Ende Mai in den USA 38 Millionen Menschen unter der Armutsgrenze
und 28 Millionen waren nicht krankenversichert. Hohe Arbeitslosigkeit in
breiten Bevölkerungskreisen haben noch den zusätzlichen Vorteil für die
Großkonzerne und Milliardäre, dass man dadurch die Löhne drücken kann.
Die Leute wehren sich nicht mehr gegen niedrige Löhne. Zu groß sind
Job-Angst und die drohende Arbeitslosigkeit. Es gibt also enorme
Krisengewinner. Für mich als Wirtschaftsgeschichtler ist das wenig
überraschend. Die Ereignisse nehmen nicht zufällig diesen Lauf. Man kann
da nachhelfen. Ganz Ähnliches haben wir in der Geschichte schon während
der Weltwirtschaftskrise von 1907 gesehen, wo ganz wenige Männer, vor
allem John Pierpont Morgan sein Vermögen durch die Krise ungemein
vergrößert hat, während er Millionen Menschen in Armut gestürzt hat. Er
ist gerade dadurch ganz besonders reich geworden, dass er sie in Armut
gestürzt hat. Denn JP Morgan hat mit seinem gigantischen Bankenimperium
die Krise damals bewusst und vorsätzlich herbeigeführt, gerade um die
Konkurrenz auszuschalten und sich durch die Krise zu bereichern.
Die Krise war für JP Morgan nicht etwa
schlimm. Sie war ein Segen. Aber nicht gottgesandt, sondern von ihm
selbst herbeigeführt. Ähnliches geschieht heute wieder. Aber es ist
nicht mehr ein Mann allein mächtig genug dazu. Die Großen fressen die
Kleinen. Und wollen die Kleinen fressen.
Jeder Tag länger Lockdown ist ein Segen
für bestimmte große Konzerne und ihre Eigentümer, die auf riesigen
Bargeldsummen sitzen. Jeder Tag zusätzlicher Lockdown bedeutet das
Ausschalten von weiteren zigtausend kleinen und mittelständischen
Konkurrenten, deren Marktanteile man hinterher billig oder kostenlos
übernehmen kann. Je größer die geschürte Angst in der Bevölkerung, desto
leichter kann man strenge und lange Lockdown-Maßnahmen politisch
rechtfertigen. Möglichst lange Maskenpflicht. Möglichst lange
Uni-Schließungen. Möglichst lange Schließungen, Distanzierungen,
Aushebelungen der Grundrechte aller Art. Der Feind ist überall, die
Angst ist überall. Einige Monate später können die Großen dann billig
fischen gehen, wie es JP Morgan 1907 vorgemacht hat. Man fragt sich in
bestimmten Konzernzentralen: Wo wollen wir in fünf oder 10 Jahren
stehen? Wie können wir unseren Marktanteil langfristig maximal
ausdehnen?
Man braucht nur langen Atem, man braucht
vor allem viel Cash. Ich gehe davon aus, dass bestimmte Marktführer und
die größten der Großen in fünf oder zehn Jahren noch viel größer sein
werden als heute, insbesondere die Eigentümer dahinter, die Milliardäre.
Die Macht der Mächtigen wird durch die Covid-Lockdowns ungemein
vergrößert. Zu Lasten des Mittelstandes, der Arbeitnehmer, der Armen,
der Dritten Welt. Und damit komme ich zum entscheidenden Punkt. Die
Bündelung von Macht in den Händen sehr weniger, sehr vermögender, nicht
demokratisch gewählter Menschen nimmt durch die Lockdowns, durch die
bewusste Angstverbreitung dramatisch zu. Bündel heißt auf Italienisch il
fascio. Daher kommt der Begriff Faschismus.
Ich habe die große Sorge, dass Corona
für diese Zwecke bewusst missbraucht wird, dass die ganze Angsterzeugung
mit der Absicht gemacht wird, faschistische Prozesse voranzutreiben,
konkret: Die Bündelung von Macht in den Händen von Wenigen, die von
niemandem gewählt wurden. Das sind sehr gefährliche, antidemokratische
Entwicklungen. Ich habe große Sorge um unsere Demokratie. Ich habe die
große Sorge, dass unsere Grundrechte dauerhaft eingeschränkt werden. Ich
habe die große Sorge, dass unser wunderbares Grundgesetz, das wir uns
mit so viel Leid errungen haben, immer mehr ausgehebelt wird. Dagegen
will ich mich wehren. Das spüren, glaube ich, irgendwie alle, die hier
sind. Deshalb sind wir hier auf dieser friedlichen Demo: für Freiheit,
für Demokratie, für Menschenwürde und für unsere kostbaren Grundrechte.
Zum Autor: Prof. Dr. Christian
Kreiß, Jahrgang 1962: Studium und Promotion in Volkswirtschaftslehre und
Wirtschaftsgeschichte an der LMU München. Neun Jahre Berufstätigkeit
als Bankier, davon sieben Jahre als Investment Banker. Seit 2002
Professor an der Hochschule Aalen für Finanzierung und
Volkswirtschaftslehre. Autor von sechs Büchern: Profitwahn – Warum sich
eine menschgerechtere Wirtschaft lohnt (2013); Geplanter Verschleiß –
Wie die Industrie uns zu immer mehr und immer schnellerem Konsum
antreibt – und wie wir uns dagegen wehren können (2014); Gekaufte
Forschung – Wissenschaft im Dienst der Konzerne (2015); Werbung nein
danke – Warum wir ohne Werbung viel besser leben könnten (2016); BWL
Blenden Wuchern Lamentieren – Wie die Betriebswirtschaftslehre zur
Verrohung der Gesellschaft beiträgt (2019, zusammen mit Heinz
Siebenbrock); Das Mephisto-Prinzip in unserer Wirtschaft (2019). Drei
Einladungen in den Deutschen Bundestag als unabhängiger Experte (durch
drei verschiedene politische Parteien), Mitglied bei ver.di. Zahlreiche
Fernseh-, Rundfunk- und Zeitschriften-Interviews, öffentliche Vorträge
und Veröffentlichungen.
Homepage www.menschengerechtewirtschaft.de


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